Er war es, der „Frauen als Gebärmaschinen“ benutzt sah – und er ist es, der nun „Totalitäres“ von Kindern abwenden möchte. Bischof Mixa springt Karin Wolff bei. Ein Schulterschluss der bemerkenswerten Art.
„Mit dem Vorstoß der hessischen Kultusministerin Karin Wolff kommt der Kreationismus jetzt offensichtlich auch in deutschen Schulen an“, befürchtet die Wochenzeitung Die Zeit. Auch Augsburgs Bischof Walter Mixa plädiert laut Die Zeit dafür, „die christliche Schöpfungslehre in den Biologieunterricht einzubauen“.
Mixa, der jüngst die Debatte um die Kinderkrippen-Initiative von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen um den Begriff „Gebährmaschine“ bereichert hatte, wird von der Leipziger Volkszeitung wie folgt zitiert: „Das Anliegen von Ministerin Wolff wird der Notwendigkeit gerecht, eine Dimension des Denkens und der Vernunft wieder zurückzugewinnen, die wir in den letzten Jahrzehnten verloren haben“. Sich allein auf eine Erklärung festzulegen, so Mixa weiter, wie dies in der bisherigen Schulpraxis geschehe, habe „etwas Totalitäres und ist auch und gerade aus Sicht der Wissenschaft unvernünftig“.
Es gebe, sagt Mixa der LVZ, „Einsichten und Wahrheiten über den Menschen, die man nicht mit dem Spaten ausgraben kann.“
Oha – diese Wortwahl kennen wir doch von Neo-Kreationisten, die in der USA auf diese Weise die Evolutionslehre in ein schlechtes Licht setzen wollen.
Josef Joffe kommentiert in Der Zeit unter der Überschrift „Schöne Bescherung im Biologieunterricht“: „Irgendwann landet alles in Europa, was in Amerika aufkommt: Fließband, Charleston, Jeans, Rauchverbot… Und nun auch der uralte Streit über den Gottesbeweis.“ Und schließt: „Sollen wir also nicht über Fragen nachdenken, die keine richtigen Antworten kennen? Doch, das tun wir seit 2500 Jahren in einer Disziplin namens Philosophie. Und der Glaube? Den soll niemand uns rauben. Aber wenn Gott gewollt hätte, dass wir Glauben und Wissen miteinander vermischen, hätte er uns nicht vom Baum der Erkenntnis naschen lassen. So steht’s jedenfalls in der Bibel.“
Hinterlasse einen Kommentar