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Archive for Januar 2008

Roland Koch, Karin Wolff, Silke Lautenschläger und andere CDU-Minister haben die herbe Niederlage der CDU bei der Landtagswahl zu verantworten. Die Analysen sehen nicht allein Kochs populär-rassistische Kampagne gegen Ausländer als ausschlaggebend an, sondern die stümperhafte Schulpolitik Wolffs.
FAZ-Logo Die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die bis zur letzten Ausgabe Roland Koch die Stange gehalten hatte, lässt nun nacheinander ehemalige CDU-Größen fallen wie heiße Kartoffeln:

„Wer den Schaden hat, braucht für Kritik nicht zu sorgen. Im Wahlkreis 50 (…) hat sich die bis dato wenig bekannte Juristin Dagmar Metzger (SPD) mit 41,2 Prozent gegen Karin Wolff (31,8 gegenüber 44 Prozent im Jahr 2003) durchgesetzt. Das Mandat ist Wolff über den zweiten Platz auf der Landesliste dennoch sicher. Wie ihre politische Zukunft darüber hinaus aussieht, ist zur Zeit reine Spekulation. Aus Wiesbaden in den vergangenen Wochen kolportierte Nach-der-Wahl-Gerüchte hatten auch die Variante enthalten, die heutige Kultusministerin werde Landtagspräsidentin werden – ausgeschlossen ist das bei der unklaren Wiesbadener Lage nicht. “

Die FAZ zitiert genüsslich jenen Mann, „der in den vergangenen Jahren das Wolffsche Handeln besonders kritisch begleitet hat“. Knud Dittmann, Landesvorsitzender des konservativen Philologenverbandes bezeichnete schon vor der Wahl die Stimmung an den Schulen als „schlecht.“ Laut FAZ bemängelt Dittmann „unbefriedigende materielle Bedingungen in den Schulen, die zu großen Klassen etwa, die zu hohe Arbeitsbelastung der Pädagogen, das ,Debakel‘ bei der Einführung des Softwareprogramms für die Lehrer- und Schüler-Datenbank“.

„Vor allem aber“, berichtet die Frankfurter Allgemeine weiter über Dittmanns Worte, „sei in Wiesbaden das Unbehagen an der Verkürzung der gymnasialen Schulzeit auf acht Jahre („G 8“) unterschätzt worden“: „,G 8‘ war eine krasse Fehlentscheidung.’“

Die FAZ bezeifchnet Dittmann als „einen der ersten und vehementesten Kritiker dieser Regelung, der seinerzeit über die politischen Grenzen hinweg mit dem Landesschülerrat und dem Landeselternbeirat gegen ,G 8′ an die Öffentlichkeit gegangen war“. Er spreche jetzt davon, dass dieses Thema „für die Landesregierung zum Rohrkrepierer geworden“ sei.

Zu unserem Bedauern stellt die FAZ als einzige überregionale Zeitung keine dauerhaften Links zu ihren Artikeln her.

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Die Hessen wählen am Sonntag – und sie sorgen sich „vor allem um die Schulbildung ihrer Kinder“ – und die, schreibt Spiegel-Online, „verantwortet eine uralte Freundin Kochs, an der der Ministerpräsident trotz massiver Kritik festhält“.

Das Nachrichtenmagazin schildert Fälle von traditionellen CDU-Wählern. Eine Rentnerin vor sei der Landtagswahl ins Schwanken geraten:

„Ihr Enkel habe in der Schule zurzeit mit Hausaufgaben einen Zehn-Stunden-Tag. ‚Und das mit zwölf Jahren‘, empört sie sich. Zeit für Fußball, Klavier oder Freunde bliebe da kaum noch. Der Schüler gehört zum ersten Jahrgang, der in Hessen nach acht Jahren Gymnasium zum Abitur geführt wird. Obwohl der Stoff der gleiche geblieben ist.“

Der Spiegel berichtet: „Karin Wolff ist selbst in CDU-Kreisen umstritten.“ Bereits im Sommer sei sie bundesweit in die Schlagzeilen geraten . Damals, so der Spiegel, „machte sie mit einem hanebüchenen Vorschlag Furore: Sie wollte die christliche Schöpfungslehre im Lehrplan verankern – jedoch nicht im Religions- sondern im Biologieunterricht.“

„Bei der Nominierung für die Landesliste im November erhielt Wolff “ laut Spiegel „das schlechteste Ergebnis aller 112 Kandidaten“.

Das Hamburger Magazin erklärt die Treue Kochs zu seiner Ministerin wie folgt:

„Um das zu verstehen, gilt es über 25 Jahre zurück zu schauen. Anfang der achtziger Jahre entstand in Hessen die Tankstellen-Connection. Teil des bis heute bestehenden Netzwerkes von CDU-Politikern ist neben Koch, Verteidigungsminister Franz Josef Jung und Hessens Innenminister Volker Bouffier auch Karin Wolff. Die enge Verbindung, deren Mitglieder sich bis zum heutigen Tag gegenseitig protegieren, entstand, um einen Streit unter JU-Funktionären zu schlichten. Koch und Bouffier wollten die Streithähne einen, um von den Altvorderen unter Parteichef Alfred Dregger nicht ständig untergebuttert zu werden. Den Namen trägt das Netzwerk nach der Autobahnraststätte Wetterau auf der A5, wo die JUler das Kriegsbeil begruben. Das zweite Treffen fand im Keller des Hauses Koch in Eschborn statt. Keiner der Beteiligten hätte sich laut Koch-Biograph Hajo Schumacher erträumen lassen, dass aus den zwanglosen Treffen bei Bier und Cola einmal einer der stabilsten und mächtigsten Freundeskreise der deutschen Politik werden würde.“

Lesen Sie den gesamten Artikel in Spiegel-Online

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Die Hessen sehen die Landtagswahl auch als Abrechnung mit Kultusministerin Karin Wolff (CDU). Für die große Mehrheit der Befragten ist die Schulpolitik der amtierenden Landesregierung gescheitert – ein nie dagewesener Wert, selbst zu Zeiten einer verkorksten SPD-Holzapfel-Ära nicht. Den Eltern der Jugendlichen und Kinder, die unter G8, Uplus et c. leiden, kommt eine wahlentscheidende Rolle zu. Die Frankfurter Rundschau berichtet:

„Die hessische Kultusministerin Karin Wolff (CDU) ist bei den Hessen unten durch. Schon als das Forsa-Institut im Dezember fragte, erklärten sich nur 20 Prozent der Wähler zufrieden mit Wolffs Schulpolitik. Jetzt ist der Wert nochmals gefallen auf lediglich 18 Prozent. Dagegen sind 63 Prozent unzufrieden mit der Ministerin, die als Stellvertreterin von Ministerpräsident Roland Koch (CDU) agiert. Selbst unter den Anhängern der CDU ist Wolff nicht wohlgelitten. Nur 27 Prozent von ihnen finden Wolffs Politik gut.“

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