Vor Kultusministern von Bund und Ländern steht Karin Wolff allein da
Bundesforschungsministerin Schavan (CDU) hat sich nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von einer wörtlichen Interpretation der Schöpfungslehre distanziert. In ihrer Rede zum 550-jährigen Bestehen der Albert-Ludwigs-Universität von Freiburg, sagte sie, die Theologie verdanke ihre Ausstrahlungskraft „der Verankerung im Haus der Wissenschaft“. Diese Verankerung an den Hochschulen schütze sie „vor Irrglauben und Legenden“.
Die Berliner Zeitung fand bei einer Umfrage unter den Kultusministern der Länder heraus, dass Karin Wolff mit ihrer Forderung allein dasteht. In allen Bundesländern werde darauf bestanden, Schöpfungslehre und Evolutionstheorie auch künftig getrennt zu unterrichten.
Rheinland-Pfalz:
„Die biblische Schöpfungsgeschichte kann nicht – auch nicht ansatzweise – gleichberechtigt neben der biologische Evolutionstheorie stehen“, sagt der rheinland-pfälzische Bildungsstaatssekretär Michael Ebling zu Trennung von Schöpfung und Evolution in den Schulen. „Die Evolutionstheorie hat ihren Raum im Biologieunterricht, die Schöpfungsgeschichte als christlicher Mythos im Religionsunterricht“, so Ebling laut Berliner Zeitung weiter.
Baden-Württemberg:
Hansjörg Blessing, Sprecher des Stuttgarter Schulministeriums, wird so von der Berliner Zeitung zitiert: „Die Schöpfungslehre ist Bestandteil des Religionsunterrichts, und dabei bleibt es auch.““Der Kreationismus spielt keine Rolle.“
Nordrhein-Westfalen:
Im Biologieunterricht bleibe auch künftig „alles beim Alten“, sagt nach dem Bericht der Berliner Zeitung die Sprecherin des Schulministeriums, Nina Schmidt. „Im Biologieunterricht wird nur die Evolutionstheorie gelehrt, nicht jedoch die Schöpfungslehre.“
Niedersachsen:
„Die Schöpfungslehre hat in naturwissenschaftlichen Fächern nichts zu suchen“, sagt Georg Weßling, der Sprecher des Kultusministeriums: „Sie ist eine Frage des Glaubens und hat im Religionsunterricht ihren Platz.“ Auch in Zukunft sei nicht geplant, Schöpfungslehre und Evolutionstheorie in einem naturwissenschaftlichen Fach gemeinsam zu unterrichten. Denn dort gehe es darum, wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse zu vermitteln.
Bayern:
Es sei im Lehrplan nicht vorgesehen, die christliche Schöpfungslehre in den Biologiestunden zu unterrichten, sagt der Sprecher des Kultusministeriums, Ludwig Unger. „Dass sie im Rahmen des Alten Testaments im Religionsunterricht thematisiert werden kann, steht aber außer Frage“, so Unger weiter. Grundsätzlich sei in nächster Zeit nicht daran gedacht, die Trennung beider Bereiche aufzuheben.
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