Immer mehr Wissenschaftler, Theologen und Pädagegen stellen sich gegen die Hessische Kultusministerin
Der deutsche Nobelpreisträger Hartmut Michel ist gegen eine Behandlung der Schöpfungslehre im Biologieunterricht. „Die christliche Schöpfungslehre ist keine wirkliche Wissenschaft“, sagte Michel gestern bei der 57. Tagung der Nobelpreisträger in Lindau. Hartmut Michel forscht am Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt am Main.
Michael Beintker, Professor für Systematische Theologie an der Uni Münster und Vorsitzender der EKD-Kammer für Theologie, sagte der Zeitung Die Welt (Ausgabe vom 6.7.2007) : „Frau Wolff lässt die Unterschiede zwischen Naturwissenschaft, Religion und Philosophie außer Acht. Dies entspricht nicht evangelischer Sicht.“
Das EKD-Kirchenamt wrd in der Welt mit einer Stellungnahme von Karl Ernst Nipkow, Professor für Praktische Theologie und Religionspädagogik in Tübingen zitiert. Der langjährige ehemaliger Vorsitzender der EKD-Bildungskammer Nipkow sagte danach, man könne „im Biologie- oder Physikunterricht nicht einfach so nebenbei noch über die Phänomene der Wirklichkeit als göttliche Schöpfung reden“.
Er warnt laut Welt mit Verweis auf das Verfassungsgericht davor, dass „in profanen Pflichtfächern christliche Glaubensinhalte und Glaubenswahrheiten behandelt werden“, und hält fest: „Aussagen über den Ursprung des Universums einschließlich des Lebens und hier besonders des menschlichen Lebens als Schöpfung reichen in den Raum der früher sogenannten Metaphysik… Sie betreffen nicht die ‚Werteerziehung‘ in den Schulen, sondern die ‚weltanschaulich-religiöse Bildung‘.“ Diese jedoch gehöre nicht in profane Fächer.
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